Georg Lukács war ein ungarischer Schriftsteller, Philosoph und Literaturkritiker, der von 1885 bis 1971 lebte. Er zählte zu den einflussreichsten marxistischen Theoretikern des 20. Jahrhunderts.
Lukács' bekanntestes Werk ist wahrscheinlich "Die Theorie des Romans" (1916), in dem er eine marxistische Interpretation der Literatur entwickelt. Das Buch behandelt Themen wie den Wert des Realismus in der Literatur, die Rolle der Charakterentwicklung und die Funktion von Ideologie in Kunstwerken.
Er war zudem ein wichtiger Vertreter der sogenannten "Westlichen Marxismus", einer Strömung des Marxismus, die sich von der traditionellen Sichtweise des Marxismus als rein ökonomische Theorie abwandte und kulturelle und ideologische Faktoren stärker miteinbezog.
Während seines Lebens war Lukács politisch aktiv und engagierte sich auch in der kommunistischen Politik. Er war Mitglied der Kommunistischen Partei Ungarns und später der KPDSU.
Lukács' Denken wurde von seinen politischen Überzeugungen stark beeinflusst, und er betrachtete die Kunst und Literatur als Mittel zur Veränderung der Gesellschaft. In späteren Jahren wurde er jedoch von konservativen und antisemitischen Vorwürfen verfolgt und verließ Ungarn nach dem Scheitern der ungarischen Revolution von 1956.
Obwohl Lukács im Exil lebte, blieb sein Einfluss auf die marxistische Theorie und die Literaturkritik weiterhin groß. Seine Ideen haben eine Vielzahl von Schriftstellern, Kritikern und Akademikern beeinflusst und haben auch außerhalb des marxistischen Denkens Anerkennung gefunden.
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